Was ist ein Passivhaus?

  • Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in dem ein komfortables Innenklima ohne aktives Heizungs- und Klimasystem erreicht werden kann.

  • Das Passivhaus heizt und kühlt sich rein passiv, sofern die Voraussetzungen, wie z.B. Solarenergienutzungsmöglichkeiten, hierfür geschaffen sind.

  • Der Jahresheizwärmebedarf eines Passivhauses beträgt weniger als 15 Kilowattstunden pro qm und Jahr.

  • Alle Bauteile der Aussenhülle sind hoch gedämmt. Die wärmebrückenfrei eingebauten Fenster dienen im Winter als "Wärmefallen", was sogar in der kalten Jahreszeit Netto-Wärmegewinne möglich macht.
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Heisse Liebe - Der Grundofen im Passivhaus

Seit Mai 2004 bewohnt Familie W. aus Eutin ihr neues Passivhaus und ist mit ihrer Entscheidung hochzufrieden: Die junge Familie hat mit dem Architekturbüro Griebel aus Lensahn/ Ostholstein einen Partner gefunden, ihre eigenen Vorstellungen einer zukunftsweisenden, ökologischen Bauweise zu verwirklichen.

Der individuell auf die Familienbedürfnisse abgestimmte Entwurf hat den Tagesablauf der Bewohner und den Lauf der Sonne perfekt vereint: Das Bad nutzt die östliche Morgensonne, Küche und Essplatz liegen im Südosten und Süden, der Wohnbereich im Süden und Südwesten, Arbeits- und Schlafräume im Nordwesten.

Auf der Nordseite schließt ein flacher Anbau mit Windfang und Abstellräumen als Wärmepuffer an das zweigeschossige Hauptgebäude an.

Der Baukörper selbst wurde als zellulosegedämmter Holzrahmenbau ausgeführt. Eine schnelle Bauzeit und die Option des Bauherren, umfangreiche Eigenleistungen sowohl im Innenausbau als auch bei der Außenverschalung zu erbringen, gaben den Ausschlag für die Wahl dieser Konstruktion.

Der besondere Clou und für ein Passivhaus dieser Bauweise ungewöhnlich: In der Gebäudemitte befindet sich eine massiv gemauerte Geschosstreppe mit integriertem Grundofen. Seine Züge, um zusätzliche Luftkanäle in der Treppenkonstruktion erweitert, erwärmen die zentrale Gebäudemasse und verhindern eine schnelle Überhitzung des Gebäudes - sonst oft ein Hauptproblem bei Passivhäusern mit integrierten Öfen. Darüber hinaus wird überschüssige Wärme in einen separaten 500 Liter Pufferspeicher geleitet und danach dem Wärmetauscher der Lüftungsanlage zugeführt, um die Zuluft der Räume vorzuwärmen. Ist der Pufferspeicher voll und der Wärmebedarf der Lüftungsanlage gedeckt, wird darüber hinaus in den konventionellen Solarkreislauf eingespeist, der neben der Bereitstellung von Heizwärme auch der Brauchwassererwärmung dient.

"Wir wollten einfach nicht auf die Behaglichkeit eines Ofens verzichten und die anfallende Wärme trotzdem optimal nutzen", so der maßgeblich an der Planung beteiligte Bauherr.

Dipl. Ing. Stephan Langer, veröffentlicht in der Zeitschrift "Das eigene Haus"

Das Architekturbüro Griebel plant nach individuellen Wünschen des Bauherren Passivhäuser, welche wie im oben genannten Beispiel auch "Ökopassivhäuser" mit alternativen Dämmstoffen u.a. sein können. Unser Kooperationspartner PAB - EUROPASSIVHAUS bietet alternativ die Möglichkeit einer Festpreiskalkulation nach der Bauentwurfsphase. Damit bekommen Sie Ihr Passivhaus zum günstigst-möglichen Preis mit absoluter Kostensicherheit.

Grundsätze zum Bau von Passivhäusern (PAB)

Südorientierung und Verschattungsfreiheit: Durch nach Süden ausgerichtete Fenster werden die passiven Solarenergiegewinne optimiert. Jedes Bauvorhaben muss dem vorhandenen Grundstück angepasst werden. Europassivhaus plant jedes Bauvorhaben individuell.

Kompakte Gebäudehülle und bester Wärmeschutz: Bei sämtlichen Bauteilen der Außenhülle sowie beim Dach muss der Gesamt-U-Wert < 0,15 . (U-Wert beziffert den Wärme- durchgang nach Außen) Das Europassivhaus erreicht U-Werte bis 0,09 .

Wärmebrückenfreies Bauen: Bei Kanten, Ecken und Anschlüssen ist besonders auf Wärmebrückenfreiheit zu achten. Die Wärmebrückenwirkung aller Details soll "0" sein. Das Euro- passivhaus ist durch sein dreischaliges System wärmebrückenfrei konstruiert.

Lüftung der Wohneinheit mit Wärmerückgewinnung: Durch das kontrollierte Wohnungslüftungssystem mit Wärmerückgewinnung erreicht man in erster Linie eine angenehme Raumluftqualität und eine ausreichend frische Sauerstoffzufuhr. In zweiter Linie dient dieses System der Energieeinsparung durch einen Wärmetauscher zur Nachheizung der Zuluft mit mindestens 80% Wirkungsgrad. Der im EUROPASSIVHAUS eingesetzte Wärmetauscher erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu 96%.

Verzicht auf eine konventionelle Heizung: Im Passivhaus wird der erforderliche Heizwärmebedarf durch eine geringe elektrische Nacherwärmung der Frischluftzufuhr erreicht. Auf die konventionelle Heizung und den Gasanschluss des Gebäudes wird verzichtet. Der Einsatz einer Wärmepumpe bzw. Wärmepumpenkompaktgerätes ist ebenfalls möglich.æ Genauso ist der Einbau eines Pellet-Ofens (wird vom Land gefördert) vorstellbar. Lassen Sie sich von uns beraten.

In Zusammenarbeit mit der Firma PAB werden bundesweit Häuser nach einem innovativen und demnächst auch patentierten Konzept zu einem erstaunlich günstigen Preis gefertigt.

Für den Raum Schleswig-Holstein sind wir die zuständigen Planer und betreuen die Bauherren über die gesamte Bauzeit hinweg.

Dichtheit der Außenhülle: Der Drucktest bei 50 pascal Unterdruck muss als Ziel haben, den Restluftwechsel kleiner 0,6 zu halten (Blower-Door-Messung). Das erste EUROPASSIVHAUS erreichte einen Wert von 0,36.

Hochwertige Fenster als Kollektoren: Das Fenster (Verglasung einschl. Rahmen) muss eine Dämmwirkung von U < 0,8 haben, wobei der Gesamtenergiedurchlass > 55% sein sollte. Nur durch diese Eigenschaften werden auch im Winter Netto-Wärmegewinne erzielt. Unsere Fenster erreichen diese Werte durch Dreifachverglasung und Korkdämmung in den Fensterrahmen.

Erdvorwärmung der Frischluft: Die Frischluft wird über einen Erdwärmetauscher in das Haus geführt. Dieser Erdwärmetauscher erwärmt im Winter bei minus 10 Grad Außentemperatur die einströmende Luft bereits auf +5 Grad. Der Umkehreffekt erfolgt im Sommer: Bei z.B. +30°C Außenlufttemperatur wird die Einlasstemperatur auf +19°C gekühlt.

Energieeffiziente Warmwasseraufbereitung: Die Warmwasseraufbereitung soll zu mindestens 65% über thermische Solarkollektoren erfolgen. Durch die Verwendung von regenerativer Energie ist lediglich noch ein Restnachheizbedarf von ca. 35% erforderlich. Die Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung sind im Preis enthalten.

Qualitätssicherung und Zertifizierung: Unser Passivhausstandard kann von unabhängiger Seite zertifiziert werden und wird kontinuierlich durch eine mehrstufige Qualitätssicherung gesichert. Der Blower-Door-Test durch ein unabhängiges Institut ist beim EUROPASSIVHAUS im Preis enthalten.