Heisse Liebe - Der Grundofen im Passivhaus
Seit Mai 2004 bewohnt Familie W. aus Eutin ihr neues Passivhaus und ist mit ihrer Entscheidung hochzufrieden: Die junge Familie hat mit dem Architekturbüro Griebel aus Lensahn/ Ostholstein einen Partner gefunden, ihre eigenen Vorstellungen einer zukunftsweisenden, ökologischen Bauweise zu verwirklichen.
Der individuell auf die Familienbedürfnisse abgestimmte Entwurf hat den Tagesablauf der Bewohner und den Lauf der Sonne perfekt vereint: Das Bad nutzt die östliche Morgensonne, Küche und Essplatz liegen im Südosten und Süden, der Wohnbereich im Süden und Südwesten, Arbeits- und Schlafräume im Nordwesten.
Auf der Nordseite schließt ein flacher Anbau mit Windfang und Abstellräumen als Wärmepuffer an das zweigeschossige Hauptgebäude an.
Der Baukörper selbst wurde als zellulosegedämmter Holzrahmenbau ausgeführt. Eine schnelle Bauzeit und die Option des Bauherren, umfangreiche Eigenleistungen sowohl im Innenausbau als auch bei der Außenverschalung zu erbringen, gaben den Ausschlag für die Wahl dieser Konstruktion.
Der besondere Clou und für ein Passivhaus dieser Bauweise ungewöhnlich: In der Gebäudemitte befindet sich eine massiv gemauerte Geschosstreppe mit integriertem Grundofen. Seine Züge, um zusätzliche Luftkanäle in der Treppenkonstruktion erweitert, erwärmen die zentrale Gebäudemasse und verhindern eine schnelle Überhitzung des Gebäudes - sonst oft ein Hauptproblem bei Passivhäusern mit integrierten Öfen. Darüber hinaus wird überschüssige Wärme in einen separaten 500 Liter Pufferspeicher geleitet und danach dem Wärmetauscher der Lüftungsanlage zugeführt, um die Zuluft der Räume vorzuwärmen. Ist der Pufferspeicher voll und der Wärmebedarf der Lüftungsanlage gedeckt, wird darüber hinaus in den konventionellen Solarkreislauf eingespeist, der neben der Bereitstellung von Heizwärme auch der Brauchwassererwärmung dient.
"Wir wollten einfach nicht auf die Behaglichkeit eines Ofens verzichten und die anfallende Wärme trotzdem optimal nutzen", so der maßgeblich an der Planung beteiligte Bauherr.
Dipl. Ing. Stephan Langer, veröffentlicht in der Zeitschrift "Das eigene Haus"
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